REGIEALSFAKTOR
Der Mann ohne Eigenschaften - Staffel 3: Episodenguide
MUSIL UND STRAWINSKY
"Tanzt, tanzt, sonst sind wir verloren!" – diese Aussage von Pina Bausch könnte auch vom Mädchenmörder Moosbrugger stammen, der die tänzerische Ekstase in seiner Gefängniszelle erlebt. In der neuen Folge unserer Theaterserie „Der Mann ohne Eigenschaften“ steht der Tanz im Mittelpunkt, der im Jahr 1913, also dem Jahr, in dem der Roman spielt, auf einem kreativen Höhepunkt war
Clarisse und Ulrich: Eigenschaftslosigkeit trifft Frau
In der zweiten Folge des kleinen Clarisse-Handlungsbogens – die auch ohne Vorkenntnisse verständlich ist – besucht Clarisse nun Ulrich, den titelgebenden „Mann ohne Eigenschaften“. In dieser Begegnung geht es unter anderem um die Befreiung des Mörders Moosbrugger aus dem Gefängnis, die Idee eines „Nietzsche-Jahres“ als Ausdruck des wahren Patriotismus und die Frage, wer mit wem ein Kind kriegen sollte.
Boxkampf im Theater
In der neuen Folge steht Musils Faszination für den Boxsport im Mittelpunkt, die er mit der Titelfigur Ulrich, dem „Mann ohne Eigenschaften“ teilt. Musil sah eine enge Verbindung zwischen Denken und Kampfsport, sprach gar von der „überlegenen Geisteskraft des Boxens“, nimmt dabei aber auch schon die Faszination der Gewalt um die Jahrhundertwende in den Blick, die später zum unheilvollen Weltkrieg führen sollte.
Städte lassen sich an ihrem Gang erkennen wie Menschen
Das gesamte Außengelände der Rosenheimer Vetternwirtschaft wird dabei zu einem Outdoor-Museum, in dem die Zuschauer*innen – hygienekonform in kleinen Gruppen und mit ausreichend Abstand – an neun verschiedenen Stationen kurze Einblicke in Musils Gesellschaftsbild der Stadt Wien erhalten. Dabei gibt es ein Wiedersehen mit „alten Bekannten“ wie dem Frauenmörder Moosbrugger und der potentiell wahnsinnigen Clarisse, es werden aber auch neue Figuren eingeführt, die den Protagonisten Ulrich auf seinem Spaziergang durch die Stadt begleiten.